Newsletter

12.15

 

Zum Ende des – auch von Unwägbarkeiten, Unsicherheit und Konflikten geprägten – Jahres 2015 wollen wir Sie noch einmal mit Neuigkeiten zur Welt der Wirtschaftsmediation und unserer Vereinigung versorgen.

 

Mitgliederversammlung vom 6. November 2015

Die satzungsgemäß einmal jährlich vorgesehene Mitgliederversammlung fand am Freitag, dem 6. November 2015, in Frankfurt am Main statt. Der folgende Auszug aus dem Protokoll informiert Sie über die wichtigsten Themen und Beschlüsse:

  • Der Vorstand informierte über die Entwicklung des Vereins im Berichtsjahr 2014 sowie im bisherigen 2015. Die Vereinigung hat gegenwärtig 54 Mitglieder (davon 8 Neumitglieder), die ganz überwiegend in der auf der Web­site veröffentlichen Mediatoren-Liste aufgeführt sind (6 Mitglieder veröffentlichen keine Kontaktdaten).

  • Der Verein hat derzeit ein Vermögen von ca. EUR 800,00. Der Bericht der Kassenprüfer Willi Dzielak und Lars Tretow vom 2. September 2015 wurde verlesen – es gab keine Beanstandungen. Für die Jahre 2012-14 wurde vom Finanzamt Freistellung von der Körperschaftsteuer bestätigt.

  • Dem Vorstand sowie dem Rechnungsführer wurden für ihre Tätigkeit und die Geschäftsführung Entlastung erteilt. Der bisherige Vorstand, bestehend aus Simone Lang, Hartmut Severing und Hanspeter Lanz, sowie der Kassenprüfer Dr. Lars Tretow wurden einstimmig für weitere zwei Jahre gewählt.

  • Im Rahmen der anschließenden Aussprache wurde der Wunsch geäußert, das Netzwerk zu erweitern und sich gegenseitig bei Akquisebemühungen zu unterstützen. Die Initiative, eine lokale Gesprächsrunde für Mitglieder aus dem RheinMain-Gebiet („Peer Group“) einzurichten, wird fortgesetzt (siehe unten).

Hanspeter Lanz stellte einzelne Ergebnisse der von MAZARS in Zusammenarbeit mit der Frankfurter IHK durchgeführten Umfrage zur alternativen Konfliktbeilegung vor. Informationen und Schlüsselaussagen: siehe nächster Absatz.

 

Streit – Erfolgreich oder folgenreich?
Ergebnisse der Umfrage von MAZARS / IHK Frankfurt:

In einem Video präsentiert Harald Nikutta von der internationalen Beratungsgesellschaft Mazars die Umfrageergebnisse bei der IHK Frankfurt:  (siehe dazu auch: http://www.mazars.de/Home/Aktuelles/Publikationen/Studien/Streit-Erfolgreich-oder-folgenreich)

Bei der Betrachtung der Resultate dieser Umfrage fanden wir folgende Aussagen spannend.

  • Die befragten Unternehmensvertreter empfinden die emotionale sowie zeitliche Belastung durch externe Konflikte als mäßig hoch. Firmeninterne Konflikte werden jedoch als emotional höher belastend und zeitlich aufwändiger beurteilt.

  • In der Praxis ist der Rechtsweg bekannter als alternative Konfliktbeilegungsmethoden und er wird bei Konfliktfällen auch viel häufiger genutzt als Mediation und sonstige Alternativen. Im Gegensatz dazu schätzen die Umfrage-Teilnehmer allerdings die alternativen Streitbeilegungsmethoden als eher effektiv ein sowie den Rechtsweg als wenig effektiv. Ein Widerspruch!

Als Gründe, warum trotz der hohen Einschätzung Mediation und alternative Streitbeilegungsmethoden noch so wenig genutzt werden, sehen die Befragen vor allem:
- das Fehlen relevanter Informationen zu den Verfahren,
- das Fehlen von Nachweisen für das Funktionieren / für die Wirksamkeit der Verfahren
- sowie fehlenden Zugang zu einem praxisbewährten Dienstleister.

Das finden wir außerordentlich aufschlussreich - hier sollten wir als Vereinigung und als Wirtschaftsmediatoren (IHK) ansetzen. Das Thema werden wir auch in den Mittelpunkt unserer neuen PeerGruppe der Region FrankfurtRheinMain stellen.

Frankfurt-RheinMain-Peergroup für Wirtschaftsmediatoren (IHK):

Der für Herbst geplante Start der neuen Peergruppe hat aus Termingründen nicht stattfinden können. Deshalb werden wir das Kick-Off-Treffen auf Januar oder Februar 2016 legen.

Ziel: eine neue Peergruppe für Frankfurt-RheinMain gründen, die sich 3-6-mal im Jahr treffen wird, um Erfahrungen auszutauschen, Themen wie Akquise, Auftragsgenerierung und Marketing konkret anzugehen aber auch Mediationsfälle zu reflektieren - also gegenseitig Supervision anzubieten. Wir stellen uns vor, dass sich die Gruppe abwechslungsweise an unterschiedlichen Orten des RheinMain-Gebiets trifft oder – zu späteren Terminen – teilweise sogar virtuelle Treffen gestaltet.

Wenn Sie interessiert sind, sind Sie herzlich eingeladen, mitzumachen.

 

Zertifizierung / Erlass der Rechtsverordnung nach dem Mediationsgesetz:

Zur Erinnerung: Vor drei Jahren ist in Deutschland das Mediationsgesetz (MediationsG) in Kraft getreten. In § 5 Abs. 2 ist der „zertifizierte Mediator“ erwähnt. Diesen Titel darf in Zukunft jeder Mediator führen, der die Anforderungen der Rechtsverordnung nach § 6 MediationsG erfüllt – wenn die entsprechende Rechtsverordnung dann erlassen sein wird. Bis heute ist dies nicht der Fall.

 

Nun stand unser Mitglied, Thomas Albert Klein, in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit einem Vertreter des BMJV (Bundesministeriums für Justiz und für Verbraucherschutz) in Kontakt, um sich über Stand sowie den voraussichtlichen Termin zum Erlass der Rechtsverordnung zum Mediationsgesetz zu informieren. Die folgende Information hat er erhalten:

Entschuldigung für die lange Dauer des Erlassverfahrens zur RVO. Derzeit wird der Entwurf anhand der Rückmeldungen aus den diversen Verbänden, Richterbund, Verwaltungen etc. überarbeitet. Nach Rücksprache des BMJV-Vertreters mit den Fachreferenten soll es hinreichende Aussichten geben, dass die RVO bis Jahresende 2015 verkündet wird.

Wir hoffen, dass wir zum Jahresende Klarheit haben werden, auch wenn sich die Prioritäten in den Bundesministerien durch die Flüchtlingsthematik vielleicht verändern mögen. Auf jeden Fall werden wir den Prozess der Entstehung der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungs-Verordnung (ZMediatAusbV) weiter verfolgen. Sobald es für uns relevante Neuigkeiten gibt, werden wir Sie in unserem Newsletter darüber informieren.

 

Der Titel "Zertifizierte/r Mediator/in" darf in der Zwischenzeit weiterhin noch nicht geführt werden, da die Regelungen nach § 5 Abs. 2 und Abs. 3 des Mediationsgesetzes erst mit Inkrafttreten der Rechtsverordnung nach § 6 dieses Gesetzes wirksam werden.


Newsletter

Beiträge zu unseren Newsletters sind jederzeit willkommen. Bitte wenden Sie sich an unsere Mail-Adresse!

 

Der Vorstand wünscht Ihnen eine friedliche Festzeit sowie einen guten Jahreswechsel und für das kommende Jahr Glück und Gesundheit sowie in Ihrer Rolle als Mediatorinnen und Mediatoren viele abwechslungsreiche und spannende Mediationsmandate.

Mit herzlichen Grüßen

Der  Vorstand

Hanspeter Lanz | Simone Lang | Hartmut Severing